VHS Grünes Kino

Rabiye Kurnaz gegen George W. Bush (teilw. OmU)

Murat Kurnaz, ein in Deutschland geborener und aufgewachsener Türke, wird kurz nach den Anschlägen vom 11. September 2001 in Pakistan bei einer Routinekontrolle festgenommen. Er steht unter Terrorverdacht und wird deshalb in das berüchtigte US-Gefangenenlager von Guantánamo gebracht. Obwohl sich seine Unschuld bald herausstellt, bleibt er dort weiterhin in Haft, denn die türkische Regierung interveniert nicht und die deutsche Regierung lehnt ein entsprechendes Angebot der Amerikaner ab.

Seine Mutter Rabiye, eine beherzte Bremer Hausfrau, versteht die Welt nicht mehr. In ihrer Verzweiflung beginnt sie einen scheinbar aussichtslosen Kampf um die Freilassung ihres Sohnes. Gemeinsam mit dem zurückhaltenden, besonnenen Menschenrechtsanwalt Bernhard Docke strengt die temperamentvolle Türkin eine Klage gegen die amerikanische Regierung an. Der zermürbende Rechtsstreit zieht sich schier endlos in die Länge und führt die beiden sogar vor den Obersten Gerichtshof der USA. Fünf Jahre dauert Rabiyes Kampf, bis sie ihren Sohn Murat endlich wieder in die Arme schließen kann.

„Das beherzte Drama zeichnet mit viel Esprit und Verve das Ringen der couragierten Frau mit dem lockeren Mundwerk nach, wobei der Film in ihrem trockenen Rechtbeistand einen humorvollen Kontrapunkt findet und überdies das Versagen der deutschen Behörden anprangert. In den Hauptrollen überwältigend gespielt.“ (Filmdienst)

Auszeichnungen: Berlinale 2022 (Beste Hauptdarstellerin, Bestes Drehbuch), Deutscher Filmpreis 2022 (Bester Spielfilm: Silberne Lola, Beste weibliche Hauptrolle, Beste männliche Nebenrolle), FilmTipp Vision Kino

Empfohlen ab 14 Jahren.